Ich begrüße Sie ganz herzlich zu meinem Vortrag. Rise of the Machines, Ähnlichkeiten mit irgendwelchen
Filmen sind natürlich rein zufällig. Bevor wir sozusagen in die Materie einsteigen, ganz kurz,
wie ich bin, wurde gerade schon gesagt, warum sitze ich hier und was ist die ISA? Also ich
bin der Sammlungsleiter der ISA, der Informatik Sammlung Erlangen und die ISA ist eine universitäre
Sammlung der FAO Erlangen Nürnberg, eine der vielen Universitätssammlungen. Die ist eine
gemeinsame Einrichtung von Informatik und Rechenzentrum. Das hat seine Gründe daher,
weil diese ganze Sammlung aus zwei verschiedenen Sammlungen zusammengewachsen ist. Da gab es zum
einen den Professor Dr. Wolfgang Händler, der Begründer der Erlangen Informatik. Also mit ihm
ist sozusagen die Informatik an die FAO gekommen. Er hat einen Lehrstuhl gegründet, der hieß damals
noch Institut für mathematische Maschinen- und Datenverarbeitung. Und Händler hatte seinerzeit
Dokumente gesammelt, die sich hauptsächlich mit der Informatik beschäftigten. Parallel dazu hat
dann Dr. Franz Wolf, der ehemalige Leiter des Rechenzentrums, ab 1976 ausrangierte Geräte
des Rechenzentrums gerettet. Soweit das ging, man muss sich vorstellen, also heute ist ein PC eine
kleine Kiste, die kann man ins Regal stellen. Damals war so eine Rechenmaschine Schränke und die mal
eben zu retten und irgendwo hinzupacken, ist dann schon ein logistisches Problem. Also aus
diesen beiden Sammlungen ist die Sammlung ISA entstanden. Personell gibt es eben den Sammlungsleiter.
Dann haben wir noch einen sehr tollen technischen Angestellten, nennt sich das formal, den Herrn
Aures, der mit mir zusammen das alles da macht und tut. Und dann haben wir noch eine Sekretärin und
einen Studenten und viel Herzblut und viel Fleiß, um das alles irgendwie auf die Reihe zu kriegen.
Kurz das Sammlungskonzept. Wir möchten durch die Präsentation von technischen Meilensteinen die
rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie darstellen. Dabei
berücksichtigen wir vor allen Dingen Geräte mit einem starken Bezug zur Erlanger Informatik,
also zu Erlangen, zur Universität Erlangen, beziehungsweise hier zur näheren Umgebung und
den Firmen, die hier ansätzlich sind und waren. Mit unserer Sammlung möchten wir eben den Einfluss
und die Entwicklung auf unsere Gesellschaft durch den Computer, durch die Informatik irgendwie
darstellen. Was wir uns vorgenommen haben, ist möglichst viele der Geräte, die wir haben,
vorführbar bzw. bedienbar zu machen. Weil selbst für mich ist eigentlich nichts unspannender wie
ein Computer ohne Strom. Man sieht eine Kiste, einen Bildschirm und der ist tot. Kann man was
mitmachen, aber eigentlich lebt das Gerät erst dadurch, dass man es benutzen kann. Und man
versteht es auch erst, wenn man es wirklich benutzen kann. Was machen wir alles? Wir haben
eine Dauerausstellung, wir machen Führungen durch die Dauerausstellung. Wir präsentieren unsere
Zuse Z23, da kommen wir nachher noch drauf. Wir machen Präsentationen, offensichtlich auch
Vorträge, Publikationen, was man halt alles so macht im universitären Bereich, um seine Sammlung
irgendwie nach vorne zu bringen. Und dann steigen wir jetzt ins Thema ein, was ich mal provokativ
Rise of the Machines genannt habe. Die Maschine, synonym für den Computer, das ist eigentlich keine
neue Sache. Dieser Aufstieg dauert immer noch an und ist eigentlich schon lange her. Und wir
wollen halt mit unserem Vortrag hier mal so nachvollziehen, wie diese Maschine sich entwickelt
hat. Wo ist sie hergekommen? Wo war dieser Ursprung? Weil der Computer fängt halt eben
nicht mit dem C64 meinetwegen an, den viele vielleicht auch kennen, sondern da gibt es eine
ganz lange Vorgeschichte. Dann wollen wir in dem Vortrag noch ein wenig die Konsequenzen dieser
Entwicklungen aufzeigen, was hat das dann sozusagen für Mensch und Gesellschaft bedeutet. Und am Ende
gehen wir dann eben auf unsere heutige Position ein. Wo sind wir heute? Wie weit ist Fiktion
Realität geworden? Wie weit sind wir von diesem Buch von Forsters? Die Maschine steht still,
eigentlich noch entfernt. Und das Ganze möchte ich Ihnen dann eben durch Beispiele, die zum größten
Teil aus der ISA-Sammlung stammen, darstellen und ein wenig was dazu erklären und nahebringen.
Ja, dann fangen wir an. Die ersten Versuche, Rechenhilfsmittel. Gerechnet hat der Mensch
eigentlich schon irgendwie immer und selbst wenn es irgendwie nur war, um ein paar Sachen zusammen
zu zählen. Wie viele Hirsche habe ich heute gejagt? Wie viele Amphoren verschicke ich gerade nach
Lutetia oder wie viele Steine brauche ich für meine mittelalterliche Kirche? Rechnen musste man
schon immer. Und da haben wir hier zwei Beispiele. Einen römischen Abakus. So der Abakus ist an sich
Presenters
MA Guido Nockemann
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
01:22:13 Min
Aufnahmedatum
2017-11-22
Hochgeladen am
2017-12-04 11:02:39
Sprache
de-DE